Post-Schlaganfall-Fatigue: Langzeitfolgen und wichtige Prädiktoren nach fünf Jahren

Post-Schlaganfall-Fatigue: Langzeitfolgen und wichtige Prädiktoren nach fünf Jahren

Post-Schlaganfall-Fatigue (PSF) ist eine häufige und oft übersehene Folge eines Schlaganfalls, die langfristige Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Rehabilitation hat. Eine aktuelle Studie, die Teilnehmer fünf Jahre nach einem Schlaganfall untersuchte, liefert wichtige Erkenntnisse über die Prävalenz und die Prädiktoren dieser belastenden Erkrankung.

Langfristige Prävalenz von PSF

Fünf Jahre nach einem Schlaganfall berichteten mehr als die Hälfte der Teilnehmer von PSF, definiert als ein Score von 24 oder mehr auf der Swedish Fatigue Assessment Scale (S-FAS). Die Ergebnisse zeigen, dass PSF auch lange nach dem akuten Ereignis ein erhebliches Problem bleibt und dass sowohl physische als auch mentale Fatigue häufig gleichzeitig auftreten.

Identifizierte Prädiktoren

In der Studie wurden verschiedene potenzielle Prädiktoren für PSF untersucht. Während viele der erwarteten Prädiktoren wie Alter, Geschlecht, Schlaganfallschwere oder Vorerkrankungen keinen signifikanten Zusammenhang mit PSF zeigten, wurde ein höherer Body-Mass-Index (BMI) als einziger signifikanter Prädiktor identifiziert. Teilnehmer mit einem höheren BMI zum Zeitpunkt des Schlaganfalls hatten ein erhöhtes Risiko, fünf Jahre später unter PSF zu leiden.

Praktische Implikationen für die Rehabilitation

Für Therapeuten und Pflegekräfte sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung. Es wird empfohlen, bei Schlaganfallpatienten nicht nur die akuten Symptome, sondern auch den BMI als potenziellen Risikofaktor für langfristige Fatigue zu berücksichtigen. Maßnahmen zur Gewichtskontrolle und eine gezielte Beratung könnten eine wichtige Rolle bei der Prävention oder Minderung von PSF spielen.

Fazit

Die Studie unterstreicht die Bedeutung eines langfristigen Ansatzes in der Schlaganfall-Rehabilitation, der auch Faktoren wie den BMI berücksichtigt. Für Patienten mit einem höheren BMI könnten spezifische Interventionen notwendig sein, um das Risiko von PSF zu verringern und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.


Quelle: Fatigue in stroke survivors: a 5-year follow-up of the Fall study of Gothenburg

Marc Lüddecke
Praxis ThemaMensch
Eickelkamp 2
45276 Essen

Marc Lueddecke